Welche Pistole?
Teil 1
Der Kauf einer Pistole ist eine Entscheidung, die gut durchdacht sein will. Ob aus Sicherheitsbedürfnis, sportlichen Ambitionen oder anderen Gründen – wer sich mit dem Gedanken trägt, eine Schusswaffe zu erwerben, sollte verschiedene Aspekte berücksichtigen. In diesem Artikel werfen wir einen kritischen Blick auf die wichtigsten Überlegungen. In diesem Blog geht es um das Sport-Dynamische Schiessen.
Sport-Dynamisches Schiessen
Bei der Wahl einer Pistole für IPSC oder IDPA solltest du dich vorab über die jeweiligen Regelwerke informieren. Faktoren wie Gewicht, Grösse, Kaliber, Visierung und Abzugssystem bestimmen die Einteilung in eine Kategorie/Division oder können sogar darüber entscheiden, ob die Pistole zugelassen ist.
Manchmal empfiehlt dir ein Schützenkollege oder eine Schützenkollegin eine Pistole, die für ihn oder sie ideal ist – aber nicht unbedingt für dich. Als Neuling solltest du mit einem einfachen Modell starten. Wenn dich der Sport begeistert, wirst du früher oder später ohnehin in eine „bessere“ Pistole investieren.
Was ist ein einfaches Modell?
Als was einfaches bezeichnet man, das Abzugssystem der Pistole. Hier wird zwischen den drei Hauptsystemen unterschieden:
- Double-Action / Single-Action (DA/SA)
- Single-Action (SA)
- Striker Fired (SF)
Ich empfehle dir ganz klar eine Striker (kurzform von Striker Fired) Pistole. Auf Deutsch wird dem auch “teilgespannt” genannt. Die Vorteile von Striker Pistolen sind die Einfachheit der Bedienung, d.h. keine unnötigen Sicherungshebel, Entspannhebel oder unterschiedliche Abzugsgewichte wie bei der DA/SA. Beim Kaliber bleibe beim klassischen 9x19mm.
Bekannte Marken sind Glock, Walther, H&K oder die neuen SIG Sauer.

SIG Sauer P320 X-Full 9mm Para
Diese Striker Pistole ist im unteren Preissegment

SIG Sauer P320 X-5 Legion 9mm Para
Diese Striker Pistole im mittleren Preissegmet

SIG Sauer P320 Max 9mm Para
Diese Striker Pistole hat ein Red-Dot installiert.
Iron Sight vs. Red Dot – Was du wissen solltest
Unter Iron Sight versteht man das Schiessen mit Kimme und Korn. Ein Red Dot (auch Rotpunktvisier genannt) ist hingegen eine elektronische Zielhilfe, die auf der Pistole montiert wird. Damit eine Pistole dafür geeignet ist, muss sie Optic-Ready (OR) sein. Das erkennst du daran, dass sich oberhalb der Kimme eine verschraubte Platte befindet.
Für welche Variante du dich entscheidest, ist in erster Linie eine philosophische Frage – ähnlich wie die Wahl zwischen Schalt- und Automatikgetriebe beim Auto. Es gibt jedoch auch augenmedizinische Gründe, die einen Wechsel zum Red Dot begünstigen. Grundsätzlich gilt: Wer einmal umsteigt, kehrt selten zurück.
Der Trainingsaufwand mit einem Red Dot ist nicht zu unterschätzen. Es reicht nicht, einfach nur den roten Punkt zu sehen – das allein macht noch keinen Treffer. Besonders das schnelle Ziehen der Pistole aus dem Holster und das rasche Erfassen des Ziels mit dem Rotpunkt davor, erfordern viel Übung. Lass dich also nicht täuschen: Der Umstieg auf ein Red Dot bedeutet nicht automatisch eine sofortige Verbesserung, sondern verlangt gezieltes Training!
Wie wichtig ist das Zubehör?
Zum Zubehör zählen für mich Holster, Magazintaschen, Gürtel, Magazine, Tuning- und Ersatzteile sowie Gehörschutz, Schiessbrille und Ladehilfen. Besonders wichtig ist es, die Verfügbarkeit eines passenden Holsters und ausreichend Ersatzmagazine zu prüfen. Für den Einstieg empfehle ich ein Kydex-Holster. Beachte, dass für IPSC und IDPA unterschiedliche Regeln gelten.
Anfangs solltest du dich nicht mit Tuning beschäftigen. Viele Sportschützen modifizieren ihre Pistolen in der Hoffnung, dadurch besser zu schiessen – doch das ist ein Trugschluss. Stattdessen solltest du an deiner Schiesstechnik arbeiten, denn kein Tuning kann fehlende Grundlagen ersetzen.